Rückbildungsgymnastik nach der Schwangerschaft
Rückbildungsgymnastik hat zum Ziel, frischgebackenen Mamas nach der Schwangerschaft zu helfen, wieder langsam mit dem Sport zu beginnen und dabei durch gezielte Übungen den Bauch und Beckenboden zu trainieren. Denn: Der Körper verändert sich durch eine Schwangerschaft und eine Geburt. Und das ist völlig normal!
Warum ist Rückbildungsgymnastik so wichtig?
Unsere gesamte Haut sowie Bauchmuskulatur wurden stark gedehnt, teilweise überdehnt, weshalb diese nach einer Geburt häufig schlaff sind. Während der Schwangerschaft ruht zudem 9 Monate das Gewicht des Babys auf unserem Beckenboden, was diesen schwächt. Durch sanfte, aber gezielte Rückbildungsgymnastik lässt sich dagegen vorgehen. Und: mit Rückbildungsgymnastik reduziert ihr auch das Risiko für Spätfolgen, wie eine Organsenkung oder Inkontinenz.
Wichtig: Nehmt euch die Zeit, die ihr benötigt und seid geduldig mit euch selbst. Euer Körper hat das Wunder einer Schwangerschaft und Geburt vollbracht und es ist normal, dass er nicht wieder direkt wie vor der Geburt aussieht.
Wann kann ich mit der Rückbildungsgymnastik beginnen?
In der Regel könnt ihr 6 bis 8 Wochen nach der Geburt mit der Rückbildungsgymnastik und einigen sanften Übungen beginnen. Eure Geburtsverletzungen sollten verheilt sein und ihr keinerlei Schmerzen mehr haben. Hört auf euren Körper und wendet euch an eure Hebamme oder eure*n Frauenärzt*in, wenn ihr euch unsicher bezüglich des genauen Startzeitpunkts seid. Wenn diese euch das OK geben, könnt ihr beginnen.
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Welche Übungen kann ich bei meiner Rückbildungsgymnastik durchführen?
Ihr könnt zunächst mit einer sanften Wahrnehmungsübungen beginnen. Hört auf euren Körper und spannt bewusst eure Beckenbodenmuskulatur an. Das folgende Video hilft euch dabei, die verborgene Muskulatur besser wahrzunehmen.
Anschließend könnt ihr mit der gezielten Kräftigung fortfahren.
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Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für einen Rückbildungskurs für bis zu zehn Stunden. Die Kosten werden dann direkt mit der Krankenkasse abgerechnet. Damit eine Übernahme der Kosten möglich ist, muss der Leiter oder die Leiterin des Rückbildungskurses von der Krankenkasse anerkannt sein. In der Regel übernehmen die Krankenkassen den Kurs innerhalb von neun Monaten nach der Geburt.
Nach dem Rückbildungskurs
Für einige Frauen genügt der Rückbildungskurs, andere möchten zusätzlich Vorsorge leisten oder haben immer noch Probleme. Das ist kein Grund zur Scham und ihr habt deswegen sicherlich nichts falsch gemacht! Zögert nicht euren Arzt darauf anzusprechen. Dieser kann euch bei Bedarf nochmals zusätzliche Einheiten verschreiben.
Wenn ihr weiterhin Vorsorge betreiben möchtet, könnt ihr unabhängig von zu Hause aus euren Beckenboden weiter trainieren. Denn: für Rückbildungsgymnastik und Übungen ist es niemals zu spät.
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