Was sind Symptome bei einem Prolaps?
Wir haben hier auf unserem Blog bereits über verschiedene Typen eines Prolapses gesprochen. Dazu zählen die Rektozele, Zystozele sowie eine Gebärmuttersenkung. Einige dieser Begriffe sind Dir vielleicht völlig unbekannt und andere leider allzu sehr vertraut. Wir erklären dir in diesem Artikel, was ein PROLAPS ist, welche Symptome damit einhergehen können und was man dagegen tun kann. Denn wir finden: Das Thema sollte kein Tabu sein, im Gegenteil, wir sollten offen über diese Erkrankung sprechen, von der etwa 10% der Frauen irgendwann in ihrem Leben betroffen sind.
Was ist ein Prolaps?
Ein Prolaps beschreibt das Absinken eines oder mehrerer Beckenorgane (Blase, Gebärmutter oder Rektum) in die Vagina. Diese Organe, die sich normalerweise in der Beckenhöhle befinden, werden dank Fasern, Muskeln oder Bändern gehalten, und vom Beckenboden von unten gestützt. (Deshalb betonen wir unter anderem die Wichtigkeit von Beckenbodentraining)!
Allerdings ist der Beckenboden bei Frauen anfälliger als bei Männer. Darüber hinaus kommt es vor, dass die Muskeln und Bänder, die unsere Organe halten, erschlaffen und dadurch Druck auf die Scheidenwand ausüben. Das kann dazu führen, dass einige oder alle Organe in Richtung Vagina absinken.
Es gibt verschiedene Arten von Prolapsen, die drei häufigsten sind :
- Zystozele (auch als Blasensenkung oder Blasenvorfall bezeichnet): Bei einer Zystozele sinkt die Blase in Richtung Scheide ab. Dies ist die häufigste Form eines Organvorfalls mit 4 von 5 Fällen.
- Uterusprolaps (oder Gebärmuttersenkung): Ein Uterusprolaps bezeichnet ein Absinken der Gebärmutter durch den Geburtskanal.
- Rektozele: Eine Rektozele bezeichnet das Absinken des Rektums in die Vagina.
Wie wird ein Prolaps festgestellt?
Je nachdem, in welchem Stadium sich deine Organsenkung befindet, gibt es bestimmte Anzeichen, die auf einen Prolaps hindeuten. Nachfolgend findest du einige typische Symptome einer Organsenkung, auf die Du achten solltest.
Häufige Symptome, die mit einem Prolaps einher gehen
Wenn der Prolaps noch nicht so weit fortgeschritten ist, ist es durchaus möglich, dass Du keine Beschwerden hast. Interessant ist übrigens, dass nur 10% der Frauen, die von einer Senkung betroffen sind, Beschwerden haben. Du solltest daher sehr aufmerksam auf andere Symptome achten, die im Bereich des Unterbauchs auftreten und mit einem Senkungsvorgang in Verbindung stehen könnten.
Dazu zählen zum Beispiel Harnverlust, Harnwegsinfektionen, anale Inkontinenz, Verstopfung oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Wenn diese Symptome auftreten, solltest Du nicht zögern, das mit einer medizinischen Fachkraft zu besprechen. Diese kann eine Gesamtbewertung der Situation vornehmen und eine Begleiterkrankung ausschließen.
Symptome bei einem Prolaps 1. oder 2. Grades
Oftmals treten die Beschwerden nur bei körperlicher Aktivität wie beim Sport oder bei einer Anstrengung wie dem Tragen einer schweren Last auf. Wenn Du ein Schweregefühl im Damm oder in der Vagina spürst oder ein Gewicht, das auf deine Blase drückt, ist eine gynäkologische Untersuchung bei einer medizinischen Fachkraft dringend angeraten. Bei einer Zystozele kann es sein, dass Du zudem Schwierigkeiten beim Wasserlassen hast (schwacher Harnstrahl) und das Gefühl hast, deine Blase nicht entleeren zu können. Es ist auch möglich, dass Du häufig und plötzlich einen sehr dringenden Harndrang verspürst. Bei einer Rektozele kann es sein, dass Du Schwierigkeiten beim Stuhlgang hast oder deinen Darm nicht vollständig entleeren kannst.
Symptome bei einem Prolaps 3. und 4. Grades
Wenn die Organsenkung weiter fortgeschritten ist, kann es sein, dass der Prolaps nach außen tritt. Du kannst dann eine „Kugel“ beobachten, die aus deiner Vagina herausragt. Diese Kugel kann ein unangenehmes Gefühl im Bereich der Vulva verursachen. Je nachdem, wo sie sich befindet, kann dies auf eine Zystozele hindeuten, wenn sie weiter vorne liegt, oder auf eine Rektozele, wenn sie weiter hinten liegt. In jedem Fall kann sich der Prolaps verschlimmern, wenn er nicht rechtzeitig behandelt wird. Ein chirurgischer Eingriff ist dann unumgänglich.
Faktoren, die einen Prolaps begünstigen
Ein Prolaps kann zu jedem Zeitpunkt im Leben einer Frau auftreten, obwohl das Risiko mit steigendem Alter zunimmt.
Auch andere Faktoren erhöhen das Risiko eines Prolapses, wie z. B. :
- Alter
- Geburten
- Ausübung einer intensiven sportlichen Tätigkeit
- Übergewicht
- Verstopfung
- Tragen schwerer Lasten
- Chronischer Husten
Diese Faktoren wirken sich auf den Beckenboden aus. Daher ist Beckenbodentraining und ein vorbeugender Muskelaufbau von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, eine Organsenkung zu vermeiden. Wenn Du zu den Frauen mit erhöhtem Risiko gehörst, kannst Du präventiv Beckenbodenübungen machen.
Beckenbodentraining als vorbeugende Maßnahme
Um einen Organvorfall zu vermeiden, ist daher bereits vorbeugendes Beckenbodentraining und eine Rückbildung des Beckenbodens unerlässlich!
Mit dem Beginn einer Organsenkung wird Beckenbodentraining empfohlen, um einen chirurgischen Eingriff zu vermeiden. Wenn Du an einem Prolaps leidest und dich rechtzeitig darum kümmerst, kannst Du aktiv etwas tun. Mithilfe von Beckenbodentraining kannst Du deine Beckenmuskeln stärken und das Risiko einer weiteren Verschlimmerung des Prolapses verringern. Das war der Fall von Eve, die dank Emy eine zweite Organsenkung vermeiden konnte.
Wenn sich der Prolaps jedoch in einem zu fortgeschrittenen Stadium befindet, muss eine chirurgische Behandlung in Betracht gezogen werden. In jedem Fall gilt: Wenn Du dir nach dem Lesen dieses Artikels nicht sicher bist, ob Du einen Prolaps hast, solltest Du einen Termin bei einer medizinischen Fachkraft vereinbaren, die dir helfen und eine geeignete Behandlung empfehlen kann.
Deine Frauenärzt*in kann Dir Beckenbodengymnastik mit einer medizinischen Fachkraft (Physiotherapeut*in oder Hebamme) verschreiben. Nach Abschluss der Einheiten mit deiner TherapeutIn ist es wichtig, dass Du regelmäßig weiter zu Hause trainierst, um die erzielten Ergebnisse aufrechtzuerhalten und dich weiter zu verbessern.
Mit der App Emy, kannst Du spielerische Übungen auf der Grundlage medizinischer Therapieverfahren machen, und kannst so zu Hause wirksam weitertrainieren.
Für ein noch effektiveres Training kannst Du auch den smarten Biofeedback-Trainer Emy verwenden, mit welchem Du Deine Beckenboden-Anspannung in Echtzeit auf deinem Smartphone verfolgen kannst. Emy passt sich automatisch an dein Trainingsniveau an und hilft dir, dich weiter zu verbessern. Außerdem kannst Du deine Fortschritte im Laufe der Zeit verfolgen.